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Kapitel 5. Paketierungssystem: Hilfsprogramme und grundlegende Prinzipien

5.1. Struktur eines Binärpakets
5.2. Paket-Meta-Information
5.2.1. Beschreibung: Die control-Datei
5.2.2. Konfigurationsskripte
5.2.3. Checksums, List of Configuration Files, et al.
5.3. Struktur eines Quellpakets
5.3.1. Format
5.3.2. Verwendung innerhalb von Debian
5.4. Pakete mit dpkg handhaben
5.4.1. Pakete installieren
5.4.2. Paketentfernung
5.4.3. Abfragen der Datenbank von dpkg und Untersuchen der .deb-Dateien
5.4.4. dpkgs Protokolldatei
5.4.5. Multi-Arch Unterstützung
5.5. Koexistenz mit anderen Paketierungssystemen
Als Debian-Systemadministrator werden Sie regelmäßig mit .deb-Paketen umgehen, da sie festgelegte funktionale Einheiten (Anwendungen, Dokumentation usw.) enthalten, deren Installation und Wartung sie vereinfachen. Deshalb ist es gut zu wissen, was sie sind und wie man sie benutzt.
Dieses Kapitel beschreibt die Struktur und den Inhalt von „Binär“- und „Quell“-Paketen. Erstere sind Dateien, die direkt mit dem Befehl dpkg benutzt werden können, während letztere den Programm-Quellcode sowie Anweisungen zum Bau von Binärpaketen enthalten.

5.1. Struktur eines Binärpakets

Das Debian-Paketformat ist so gestaltet, dass sein Inhalt auf jedem Unixsystem entpackt werden kann, das über die klassischen Befehle ar, tar und xz oder manchmal auch gzip oder bzip2 verfügt. Diese eigentlich triviale Anforderung ist wichtig für die Portierbarkeit und Wiederherstellung in Notfall.
Imagine, for example, that you mistakenly deleted the dpkg program, and that you could thus no longer install Debian packages. dpkg being a Debian package itself, it would seem your system would be done for... Fortunately, you know the format of a package and can therefore download the .deb file of the dpkg package and install it manually (see sidebar HILFSPROGRAMME dpkg, APT und ar). If by some misfortune one or more of the programs ar, tar or gzip/xz/bzip2 have disappeared, you will only need to copy the missing program from another system (since each of these operates in a completely autonomous manner, without dependencies, a simple copy will suffice). If your system suffered some even more outrageous misfortune, and even these don't work (maybe the deepest system libraries are missing?), you should try the static version of busybox (provided in the busybox-static package), which is even more self-contained, and provides subcommands such as busybox ar, busybox tar and busybox xz.
In case of a misfortune, you better also have a backup of your system (see Abschnitt 9.10, „Datensicherung“).
Werfen Sie einen Blick auf den Inhalt einer .deb-Datei:
$ ar t dpkg_1.21.22_amd64.deb
debian-binary
control.tar.gz
data.tar.xz
$ ar x dpkg_1.21.22_amd64.deb
$ ls
control.tar.gz  data.tar.xz  debian-binary  dpkg_1.21.22_amd64.deb
$ tar tJf data.tar.xz | head -n 16
./
./etc/
./etc/alternatives/
./etc/alternatives/README
./etc/cron.daily/
./etc/cron.daily/dpkg
./etc/dpkg/
./etc/dpkg/dpkg.cfg
./etc/dpkg/dpkg.cfg.d/
./etc/logrotate.d/
./etc/logrotate.d/alternatives
./etc/logrotate.d/dpkg
./lib/
./lib/systemd/
./lib/systemd/system/
./lib/systemd/system/dpkg-db-backup.service
$ tar tJf control.tar.xz
./
./conffiles
./control
./md5sums
./postinst
./postrm
./prerm
$ cat debian-binary
2.0
Wie Sie sehen, besteht das ar-Archiv eines Debian-Pakets aus drei Dateien:
debian-binary
This is a text file which simply indicates the version of the .deb file package format version. In Debian Bookworm it is still version 2.0.
control.tar.xz
Diese Archivdatei enthält alle verfügbaren Metainformationen, wie den Namen und die Version des Pakets sowie einige Skripte, die vor, während oder nach der (Un-)Installation ausgeführt werden sollen. Einige der Metainformationen ermöglichen es Paketverwaltungstools, zu bestimmen, ob es möglich ist, sie zu installieren oder zu deinstallieren, z. B. gemäß der Liste der Pakete, die sich bereits auf dem Computer befinden und ob die gelieferten Dateien lokal geändert wurden.
data.tar.xz, data.tar.bz2, data.tar.gz
Dieses Archiv enthält alle Dateien, die aus dem Paket extrahiert werden sollen; hier werden die ausführbaren Dateien, Bibliotheken, Dokumentationen, usw. gespeichert. Pakete können verschiedene Komprimierungsformate verwenden, in diesem Fall wird die Datei für xz, bzip2 oder gzip unterschiedlich benannt.